Zwei Stunden

..dauerte die gestrige Autofahrt von Frankfurt nach Eisenach. Und was erblicken meine Augen, als die Wartburg vor uns auftauchte? Einen mitten in der Sanierung befindlichen Bergfried 🙄 Ist ja schon irgendwie ärgerlich, wenn man mit der Hoffnung auf die Wartburg fährt, ein schönes Foto von ihr mit nach Hause zu bringen…

Genauso ärgerlich ist es, wenn man als Einzige einen Euro für eine Fotografier-Erlaubnis im Innern des Palas zahlt (doof, wenn man zu ehrlich ist 😆 ), um dann daheim zu merken, dass die Bilder vom Inneren alle doof sind. Aber immerhin stand ich in der Lutherstube. Es heißt, dass den berühmten Tintenfleck* nur noch der sehen kann, der a) viel Phantasie und b) ein reines Gewissen besitzt :mrgreen:

Wunderschöne Pfauentauben leben auf der Wartburg.

Diese sollen von der Heiligen Elisabeth aus Ungarn mitgebracht worden sein. Wer gut zu Fuß ist, findet hier und da auch nette Wanderwege:

Ich war zuletzt als Kind mit meinen Eltern auf der Wartburg, es war also eine sehr interessante und schöne Zeit auf der Wartburg. Wer noch nie dort war und es eventuell irgendwann mal vorhaben sollte: Macht unbedingt eine Palasführung mit. Lohnt sich auf jeden Fall; besonders wenn Ihr die gleiche Leiterin habt, wie wir :mrgreen: Die junge Frau konnte die Geschichte der Wartburg erst etwas gewöhnungsbedürftig, dann aber überaus spannend an uns weitergeben. Ich frage mich, ob sie vielleicht Schauspielstudentin ist – das Talent dazu hat sie allemal :mrgreen: Und hätte jedes Kind eine Geschichtslehrerin wie sie, wären wir alle heute Genies 🙂

Fazit: Ein Besuch auf der Wartburg lohnt sich – noch mehr, wenn gerade mal nichts saniert wird 😉

*Falls jemand die Geschichte um den Tintenfleck nicht kennen sollte: Als Martin Luther auf der Wartburg verweilte, um dort das Neue Testament in ein allgemein verständliches Deutsch zu übersetzen, erschien ihm der Teufel. Um sich zu verteidigen, schmiss Luther sein Tintenfass nach dem Teufel – und der daraus entstandene Tintenfleck ließ sich angeblich nicht entfernen und fortan pilgerten die Menschen in die Lutherstube, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen. Als Andenken, kratzten die Leute immer wieder Stücke mit der Tinte aus dem Gestein. Wie uns unsere Führungsleiterin erzählte, wurde der Tintenfleck deshalb zweimal erneuert, das letzte Mal irgendwann im 19. Jahrhundert 😆 Seitdem nicht mehr, und an der Stelle, an der der Tintenfleck gewesen sein soll, ist jetzt nur ein großflächiger Schaden zu sehen.

16 Kommentare

  1. 14. Oktober 2010
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    Nix großflächiger Schatten … ihr habt alle kein reines Gewissen :mrgreen:

    Du hast wunderbare Aufnahmen von dort mitgebracht Melli. Mir ist bei den deinen Urlaubsbildern schon aufgefallen, dass du ein unheimliches Händchen für Gebäudefotografie hast.

    • 14. Oktober 2010
      Antworten

      Findest Du? Danke, darüber freu ich mich, denn ich finde, dass ich gerade bei Gebäuden viele, viele Defizite habe 😆

  2. 3. Oktober 2010
    Antworten

    eine feine reise in eine andere zeit, die bilder sprechen für sich.

    lg appel

  3. 2. Oktober 2010
    Antworten

    Danke für den interessanten Bericht und die schönen Bilder!

  4. 2. Oktober 2010
    Antworten

    Deine Bilder gefallen mir trotzdem sehr gut, trotz Umbau. Echt schön 🙂

    LG
    Stefanie

  5. 2. Oktober 2010
    Antworten

    Ich mag deine Fotos so gern sehen. Und diesmal war dafür mal wieder ein Kommentar nötig. Sorry bin eben sehr faul, aber für einen lieben Gruß konnte ich mich eben aufrappeln

    • 2. Oktober 2010
      Antworten

      Da freu ich mich doch gleich umso mehr drüber 🙂

  6. 1. Oktober 2010
    Antworten

    Ein schöner Post! Danke fürs Teilen, Melli!

  7. 1. Oktober 2010
    Antworten

    Aber Du hast trotz alledem tolle Fotos hier gezeigt. Ich habe schon so oft den Ansatz gemacht, mir die Wartburg mal anzuschauen, aber nie geschafft. 🙂 Dabei habe ich in meinem ersten Leben mal einige Jahre in Thüringen gewohnt. Ist schon komisch manchmal 🙂 Du erinnerst mich jetzt wieder *lach*

    • 1. Oktober 2010
      Antworten

      Dankeschön, Frau Doktor. Ich bin geborene Thüringerin und wollte meinem Freund mal die „Heimat“ zeigen 😆

  8. 1. Oktober 2010
    Antworten

    Das ist natürlich überaus ärgerlich. Erinnert mich vor vielen Jahren an die Ruine Eisenstein oder so ähnlich. Da waren 80% der Mauern eingerüstet 🙁

      • 1. Oktober 2010
        Antworten

        ohjaaa – das war es wirklich.
        Die hieß übrigens Eisenberg. 😉

        • 1. Oktober 2010
          Antworten

          bei sowas gravierendem müsste eigentlich der eintritt etwas reduziert werden.

  9. 1. Oktober 2010
    Antworten

    Schöne Aufnahmen von der Wartburg. Einmal war ich auch oben aber leider nicht drin. Das werde ich irgendwann mal nachholen.
    LG Ute

    • 1. Oktober 2010
      Antworten

      Mach das auf jeden Fall, es lohnt sich 🙂

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