Katholikó

Auf dem Weg in das nun folgende kleine Paradies kommt man übrigens an dem „Katzenkloster“ vorbei, was ich hier zeigte. Das nächste Kloster auf dem Weg war das Kloster Gouverneto, das fast wie eine Festung wirkt und für Besucher geschlossen ist, zumindest war es das an diesem Tag. Von dort führte ein Wanderweg dann zu unserem eigentlichen Tagesziel.

Ich zitiere kurz Wikipedia:

Ein mit Natursteinen gepflasterter Weg führt vom Moni Gouverneto an der Bärenhöhle vorbei hinunter in eine sich zum Meer öffnende Schlucht bis zum Moni Katholiko, ein heute verlassenes Kloster, das vermutlich schon im 5. oder 6. Jahrhundert gegründet wurde. Die Klosterkirche reicht weit in eine natürliche Höhle in die Felswand hinein. Die äußere Klosteranlage ist heute unter anderem von Olivenbäumen überwachsen. Ein sehr großes Exemplar wurzelt in einem zweistöckigen Gebäude und ragt hoch durch das Dach. Das Kloster wurde im 16. Jahrhundert wegen mehrmaliger arabischer Piratenüberfälle (Sarazenen) zugunsten von Moni Gouverneto aufgegeben. Eine architektonische Besonderheit des Klosters ist die ca. 30 Meter lange und 12 Meter breite Bogenbrücke, die die Schlucht überbrückt in dessen Senke das Kloster gebaut ist. Die aus behauenem Sandstein und Naturstein errichtete Brücke ist wie auch die anderen Klostergebäude außergewöhnlich gut erhalten.

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In der Nähe von Katholikó gibt es zahlreiche Höhlen in den Felswänden, in denen einst Eremiten lebten, unter anderen direkt neben dem Kloster die Höhle des heiligen Johannes von Gouverneto (Johannes der Fremde), der um das Jahr 1100 gewirkt haben soll. Die 150 Meter lange Höhle ist zu 40 Metern begehbar. Die Legende berichtet, dass Johannes von Gouverneto auf der Flucht auf seinem Mantel aus dem Nahen Osten über das Meer an der Küste von Akrotiri, unterhalb der heutigen Klosterruine, landete. Danach lebte er mit 98 Gefährten in den dortigen Höhlen, wo er auch starb.

In meinem Reiseführer steht zudem, dass der Schädel des heiligen Johannes im Kloster verwahrt wird und jeden ersten Sonntag im Monat anlässlich eines speziellen Gottesdienstes (in der Höhle) ihm zu Ehren wieder herausgeholt wird. Komisch, diese Gläubigen. Die Höhle war recht spannend. Es ging auch noch ein gutes Stück in die Höhle rein (ah, 40m, steht ja oben). Doch die Taschenlampe des iPhones war in dieser absoluten Dunkelheit überfordert, ich persönlich übrigens auch und so verließen wir die Höhle und marschierten weiter. Nach einiger Zeit und vielen in den Stein gehauenen Treppen standen wir auf einmal in den Ruinen von Katholiko.

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Die Schlucht, die von der Klosterbrücke überspannt wird, ist begehbar und endet an der sogenannten „Seeräuberbucht“ im Meer. Hier befinden sich auch die Reste der Steinbrüche, in denen einst der leichte, poröse Sandstein („Aeolos“) abgebaut wurde, der in den oberhalb der Schlucht liegenden Klöstern verbaut wurde.

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Oben, ganz am Anfang des Weges, stand ein Warnschild, dass der Weg zur Bucht gesperrt sei. Verboten, Halt, Achtung, bla. Aber wer hält sich da schon dran? Wir sind also in die Schlucht runtergeklettert und sind losgelaufen. Nach nur 10min waren wir auch schon da. Und oh, anscheinend halten sich doch mehr Leute als gedacht an die Warnung. Denn wir waren allein. Niemand. Kein Mensch. Kein Tier. Niemand. Weit und breit. Oh mein Gott, was für ein Paradies.

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Das Wasser war so herrlich klar und wunderbar erfrischend, es war fast wie in einem Pool, weil die Bucht so geschützt liegt und so klein ist.

Übrigens ist uns auf dem Rückweg doch noch ein sich genausowenig an Regeln haltendes Pärchen entgegen gekommen. Fühlte ich mich gleich etwas weniger schlecht 🙂

4 Kommentare

  1. 13. Oktober 2014
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    Jetzt sehe ich auch mal, wie es weiter unten aussieht.

    Als wir dort waren, hatte ich einen unheimlich schlechten Tag. Kurz bevor wir am Klosterparkplatz ankamen, zeigte unser Beetle ein Problem mit dem Reifendruck an. Na super, mitten in der Pampa. Das Kloster wirkte auch nicht sehr gastfreundlich mit den ganzen „Verboten“-Schildern und ich hatte schon Befürchtungen, dass unser Wagen platt ist, wenn wir wieder zurück sind. War er dann zum Glück nicht..

    Es war unheimlich heiß, mein Knie tat nach kurzer Zeit weh und mir war total duselig. Bis zu dem wunderschönen Kloster unten in der Schlucht, habe ich mich gequält, weiter aber auch nicht. Schade. Hätte sich wohl gelohnt, aber dann hätte man mich mit einem Hubschrauber unten abholen müssen *kchkchckh*.

    • 13. Oktober 2014
      Antworten

      Ach ist das schade 🙁 Es hätte sich total gelohnt, aber macht ja keinen Sinn, wenn einem alles schmerzt und der Tag schön bescheiden anfing. Müsst Ihr eben das nächste Mal die Verbotsschilder ignorieren 😉

  2. 10. Oktober 2014
    Antworten

    ich bin begeistert! ist meine bisher liebste fotostrecke, die du von deiner reise gezeigt hast! wunderschön! dieses wasser, einfach ein traum! und die einsamkeit, herrlich!

  3. 10. Oktober 2014
    Antworten

    Wow was für ein Paradies. Phantastisch. Wie gut, dass ihr da runter geklettert seid.

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